2000 Jahre alte Schönheit
Malerisches Drei-Flüsse-Eck – an der Spitze der Halbinsel, der Passauer Ortspitze, münden Inn und Ilz in die Donau.
Drei Flüsse, 50.000 Einwohner – und unzählige Sehens- und Liebenswürdigkeiten: Die niederbayerische Universitätsstadt Passau bietet unvergleichliches Flair
text Gunther Matejka
Das Naturschauspiel ist in Passau Alltag: In der im Osten Niederbayerns, an der Grenze zu Österreich liegenden kreisfreien Stadt Passau treffen gleich drei Flüsse aufeinander: Die schwarze Ilz und der grüne Inn vermählen sich hier am Dreiflüsseeck mit der vielbesungenen blauen Donau zu einem gewaltigen, bis ins Schwarze Meer fließenden Strom. Zum Spektakel wird dieser imposante Kraftakt der Natur aber erst wegen der geografischen und architektonischen Kulisse Passaus. Auf gut 300 Meter gelegen, grenzt Passau an die Hügellandschaft des Bayerischen Waldes; bereits die Kelten errichteten eine Siedlung, später bauten die Römer dort, wo heute der großartige Dom St. Stephan steht, das Kastell Batavis.
Zwei Mal brannte die Stadt im 17. Jahrhundert zu weiten Teilen nieder – und jedes Mal wurde sie noch schöner und imposanter wieder aufgebaut. Dass die „Europastadt Passau“ nicht nur als Drei-Flüsse-Stadt gilt, sondern auch als „Bayerisch-Venedig“, liegt natürlich an den großartigen italienischen Baumeistern und Architekten, die hier wahre Meisterleistungen vollbrachten. Ihr Barock-Ensemble sucht mit seinen gewundenen engen Kopfsteinpflaster-Gassen, zahlreichen malerischen Plätzen und den prächtigen, hoch aufragenden, Giebel- und Kuppel-verzierten Patrizierhäusern ihresgleichen – und trägt entscheidend zum berühmten südländischen Flair der bequem fußläufig zu erkundenden Stadt bei. Zahllose Straßencafés, Restaurants und Plätze laden zum Verweilen ein, attraktive Fotomotive, wohin man auch blickt. Kein Wunder, dass schon vor vielen Jahren weltbereiste Gelehrte wie Alexander von Humboldt und der Dichter Hans Carossa von der Schönheit der Stadt schwärmten. Ein anderer früher Passau-Fan war übrigens die österreichische Kaiserin Sisi. Sie hat mehrfach hier übernachtet und dazu ihre Hochzeitsreise von der ostbayerischen Perle aus gestartet.
Aber auch heute noch liegt die Bischofsstadt hoch im Kurs. Vor allem bei jungen Leuten. So gehört die 1973 gegründete, vier Fakultäten anbietende Universität längst zu den beliebtesten Einrichtungen Deutschlands. Ein Umstand, der sich beim Bummeln durch die Stadt oder bei einer abendlichen Lokalrunde trefflich überprüfen lässt. Schließlich machen die rund 12.000 Studenten knapp ein Viertel der Einwohner aus. Für viele Passau-Besucher ist es wohl der Mix aus Geschichte und Neuzeit, aus Kultur und Lebensgefühl. Eine Mixtur, zu der die weltgrößte Kirchenorgel im Dom St. Stephan genauso beiträgt, wie das über dem Dreiflüsseeck thronende Oberhaus und – vor allem – dieses bestimmte Lebensgefühl der Stadt. Es ist ein lässiges, kultiviertes und entspanntes Gefühl, das es so nur in Passau gibt.
tourismus.passau.de