Auf der Suche nach dem perfekten Bild
Landschaftsfotograf Erez Marom verbringt einen großen Teil seiner Zeit damit, anderen seine beispiellose Art des Fotografierens nahezubringen. Jedes Jahr veranstaltet er Foto-Workshops an einigen der faszinierendsten Orten der Welt, wie den gewaltigen Bergen Patagoniens, den Vulkanen Boliviens, den gigantischen roten Sanddünen Namibias und den beeindruckenden Gletscherhöhlen Islands
Text: Cherry Maslen Fotos: Erez Marom
Fantastische Eishöhlen, gefrorene Wasserfälle, Polarlichter, schneebedeckte Wildnis – nicht ohne Grund ist Island ein beliebtes Ziel von Landschaftsfotografen. Und deshalb kehrt auch der israelische Natur- und Tierfotograf Erez Marom immer wieder in den hohen Norden zurück: Hier organisiert er jeden Winter beliebte einwöchige Foto-Workshops, in denen er mit Teilnehmern aus der ganzen Welt dieses atemberaubend schöne Land erkundet und ihnen zeigt, wie er es auf seine ganz eigene Art auf Bildern festhält.
„Ich habe das große Glück, begeisterte Fotografen an die faszinierendsten Orte der Erde zu führen und ihnen ein unvergessliches Erlebnis zu bescheren“, sagt Marom. „Für mich ist es keine Selbstverständlichkeit, den schönsten Beruf der Welt ausüben
zu dürfen.“
Dieses Jahr führt eine Expedition mit dem Namen „Land of Ice“ (vom 6. – 13. Januar 2016) an die bezaubernde Küstenlandschaft im Süden Islands und eine weitere namens „Winter Paradise“ (vom 15. – 22. Januar 2016) in die wilden, entlegeneren Regionen im Westen und Norden der Insel. „Als ich Ende 2011 zum ersten Mal nach Island kam, verliebte ich mich sofort in die unheimliche Stille, die Menschen und ganz besonders in die einzigartige Landschaft“, so Marom. „Aber ich hätte nie gedacht, dass sich einmal so eine besondere und langfristige Verbindung zwischen dem Land und mir entwickelt. Ich komme mindestens ein Mal pro Jahr nach Island und bleibe länger als einen Monat, um zu fotografieren und Workshops zu leiten. Bei jedem Besuch entdecke ich mehr von der unendlichen Schönheit und den Reizen dieser Insel.“
Zu den Höhepunkten des Workshops im Süden Islands gehören die tiefschwarzen Vulkanstrände mit ihren zahllosen wie Diamanten funkelnden Gletschern, die spektakulären Wasserfälle und die zugefrorenen Seen. Bei den Touren im Norden geht es mit Geländefahrzeugen in das sonst unzugängliche Hochland, und man erhält die Möglichkeit, vom Schiff aus Orcas und Delfine zu fotografieren.
Marom erklärt, was ihn an den eisigen Landschaften begeistert: „Sich verändernde Landschaften bieten endlose Vielseitigkeit. Zudem kann Eis noch kompliziertere Formen als Sand annehmen“, erläutert er. „Und wo es Eis gibt, findet man auch häufig Schmelzwasser an. Diese Kombination sorgt für Dynamik und ermöglicht viele einzigartige Aufnahmen.“
Im Frühjahr bietet Marom zwei Reisen in die faszinierende Bergwelt der patagonischen Anden an (vom 25. März bis zum 3. April und vom 3. April bis zum 7. April 2016) und eine 13-tägige Expedition nach Namibia (1. bis 13. Mai 2016), wo es die höchsten Sanddünen der Welt, den gewaltigen Fischfluss-Canyon und eine verlassene Diamantengräberstadt zu fotografieren gibt. Im Sommer findet dann der Workshop „Ends of the Earth“ statt (5. – 16. August 2016), bei dem die Fotografen die massiven Steinformationen, die berühmten Salzebenen und die aktiven Vulkane Boliviens vor die Linse bekommen.
Bei all diesen inspirierenden Reisen wird Marom seine „Schüler“ ermutigen, ihre eigenen Perspektiven zu entdecken. „Ein gutes Landschafts-foto sollte auf mindestens eine Art kreativ sein“, erklärt er, „eine einzigartige Anordnung und ein neuer, frischer Look sind wichtige Bestandteile von Originalität.“
„Für mich ist es keine Selbstverständlichkeit, den schönsten Beruf der Welt ausüben zu dürfen.“
Erez Marom
Sonnenuntergang über einer Gletscherlagune, eisverkrusteter Wasserfall, Dinosaurier-Felsen, schwarzer Vulkanstrand, die Felsen von Reynisdrangar, Teilnehmer des Workshops, Fjaðrárgljúfur-Canyon, See Þingvallavatn, Kirkjufell (Kirchberg), Polarlicht, Teilnehmer des Workshops im Westen Islands, Kirkjufell-Wasserfall, Teilnehmer des Workshops fotografieren in einer Eishöhle. Hauptbild: gewundene Eishöhle in Vatnajökull.