Baden-Württemberg Kultur, Wirtschaft und Vielfalt im Südwesten

Baden-Württemberg. Traditionsbewusst, dynamisch.

Karl Freiherr von Drais war ein bemerkenswerter Mann. Geboren in Karlsruhe, Forstbeamter im Dienste des Großherzogs von Baden – und ganz nebenbei einer der wichtigsten Erfinder des 19. Jahrhunderts. Wir haben ihm die erste Tastenschreibmaschine zu verdanken, er erfand einen Holzsparherd und vor allem eine Laufmaschine, die Urform des heutigen Fahrrads. Anno 1817 kurvte er damit auf Jungfernfahrt durch Mannheim.

Mit seiner genialen Erfindung steht Drais am Anfang einer langen Reihe von begnadeten Tüftlerinnen und Tüftlern aus Baden-Württemberg. Nirgendwo sonst werden noch heute, gemessen an der Bevölkerungszahl, mehr Patente angemeldet als bei uns im „Ländle“. Der Südwesten ist damit Innovationsregion Nummer eins in Europa und einer der führenden deutschen Wirtschaftsstandorte.

Doch Baden-Württemberg ist viel mehr als eine brummende Wirtschaftsregion. Unser Land ist auch geprägt von einzigartiger landschaftlicher Schönheit: Im Westen bestimmen der Schwarzwald und die Rheinebene das Bild, im Süden der Bodensee und der Alpenrand, im Osten die Schwäbische Alb und im Norden die Hohenloher Ebene und der Kraichgau. Das macht Baden-Württemberg so lebenswert und auch als Urlaubsland so attraktiv.

So eindrucksvoll die Natur um uns herum, so vielgestaltig auch unsere Sprachlandschaft. Ganz nach dem Motto „Wir können alles. Außer Hochdeutsch“ bilden unsere vielen Mundart sprechenden Mitmenschen eine starke Gemeinschaft, die nie uniform klingt. Oder wie sollte man den Ausdruck „Herrgottsbscheißerle“, unser Synonym für die berühmten baden-württembergischen Maultaschen, ins Hochdeutsche übersetzen? Apropos, auch für Feinschmecker ist Baden-Württemberg die erste Adresse. Auf seine Gäste warten eine ausgezeichnete Gastronomie und Hotellerie mit regionaltypischer Küche und die meisten Gourmet-Restaurants in Deutschland.

Natürlich prägen auch Kunst und Kultur unser Land. Baden-Württemberg verfügt über eine besonders vielfältige und renommierte Kulturlandschaft. Ob Theater oder Museen, Konzerte oder Festivals, Subkultur oder Schlösser, Film oder Medien – Kultur in Baden-Württemberg ist immer spannend und kreativ. Von der Staatsgalerie in Stuttgart bis zum Heimatmuseum vor Ort: Es gibt bei uns mehr als 1.200 Museen.

Ich lade auch Sie ein, einmal die vielen faszinierenden Regionen Baden-Württembergs zu besuchen, mit uns auf unseren Festen zu feiern, Kunst und Kultur zu erleben und sich von diesem Land überzeugen zu lassen. Vielleicht sogar auf den Spuren des legendären Karl Freiherr von Drais, abgasfrei im Einklang mit der Natur? Auch das geht, ob sportlich oder gemütlich auf unserem 4.500 Kilometer langen Radfernwegnetz.

Ihr Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg

„Baden-Württemberg ist viel mehr als eine brummende Wirtschaftsregion. Unser Land ist auch geprägt von einzigartiger landschaftlicher Schönheit.“
Winfried Kretschmann

Vort Ort

Ulm

MODERNE STADT MIT MITTELALTERLICHEN WURZELN

GRANDIOSER BAU

ULMER MÜNSTER

Knapp eine Million Menschen besuchten 2017 das Ulmer Münster, im Durchschnitt über 2.700 pro Tag – stolze Zahlen für ein grandioses Bauwerk. Die größte evanglische Kirche in Deutschland symbolisiert Ulm wie kein anderes der historischen Bauwerke der Donaustadt und ist im wahrsten Sinne des Wortes unübertroffen: Der 161,53 Meter hohe Turm ist der weltweit höchste Kirchturm. Nach der Grundsteinlegung für das mächtige Gotteshaus am 30. Juni 1377 wurde der Bau 1543 aus Geldmangel eingestellt. Interessant: Das Ulmer Münster wurde nicht von kirchlichen oder weltlichen Herrschern, sondern ausschließlich den Bürgern der Stadt finanziert. Mitte des 19. Jahrhunderts ging es dann weiter, und 513 Jahre nach dem „Startschuss“ wurde das Ulmer Münster schließlich fertiggestellt. Die 768 Stufen auf die 143 Meter hohe Aussichtsplattform des Turms erklommen letztes Jahr übrigens 147.000 Besucher – und wurden mit einem herrlichen Blick auf Ulm und Umgebung belohnt.

tourismus.ulm.de

CLEVERE KÖPFE
ALBERT EINSTEIN
Am 14. März 1879 erblickte in der Ulmer Bahnhofstraße 20 ein Mann das Licht der Welt, der die Welt verändern sollte: Albert Einstein, genialer Wissenschaftler und einer der wichtigsten Physiker aller Zeiten. Im Alter von 26 Jahren veröffentlichte er eine Abhandlung, mit der er den Grundstein zur modernen Atom- und Teilchenphysik legte. Zwei Jahre später schrieb er erstmals über die Relativitätstheorie, bekannt unter der Formel E = mc² – und der Rest ist Geschichte. Der kleine Albert zog mit seiner Familie bereits rund 15 Monate nach seiner Geburt weiter nach München. Der Einstein-Brunnen auf dem Gelände des historischen Zeughauses erinnert Ulm-Besucher heute an den Nobelpreisträger. Nicht klassisch, sondern – passend zum Objekt – originell: Eine Bronzeguss-Plastik zeigt Einstein hier in frecher Pose mit der berühmten herausgestreckten Zunge.

SPEKTAKULÄRE FUNDE

LÖWENMENSCH
31 Zentimeter hört sich zunächst nicht groß an. Dennoch ist der Ulmer Löwenmensch angesichts seiner historischen Bedeutung gigantisch: Das wohl älteste Kunstwerk der Welt wurde vor rund 40.000 Jahren aus Mammutelfenbein geschnitzt und ist heute im Museum Ulm zu sehen. Der Entdeckungsort des Fabelwesens – halb Mensch, halb Löwe – liegt quasi vor der Haustür auf der Schwäbischen Alb: 1939 wurden zunächst Bruchstücke in der Stadel-Höhle im Lonetal gefunden. Erst in den 60er-Jahren wurde klar, dass es sich um eine Elfenbeinfigur handelt; bis 2012 wurden weitere Teile entdeckt. Seit Sommer 2017 ist die Stadel-Höhle als Fundort nun UNESCO Weltwerbe und der faszinierende Löwenmensch auch international gefragt: Letzten Herbst wurde das Objekt zum ersten Mal nach seiner Restaurierung 2013 außerhalb Ulms ausgestellt – und reiste für eine Sonderausstellung direkt ins renommierte British Museum nach London.

INNOVATIVE ARCHITEKTUR
MODERNES ULM
Wie gestaltet man ein Stadtzentrum zeitgemäß und mit Respekt für historische Strukturen? Ulm hat das in den letzten Jahren vorgemacht und seine Stadtmitte mutig neu gedacht. Direkt gegenüber dem historischen Münster, dem altehrwürdigen Rathaus sowie Marktplatz setzen nun moderne Bauten, wie das weiße Stadthaus und die pyramidenartige gläserne Zentralbibliothek, neue Akzente. Zu dem „Mittelalter trifft Moderne“-Ensemble gehören außerdem die kunsthalle weishaupt, das Kaufhaus Münstertor, die Synagoge Ulm und ein ganz besonderes Parkhaus, in dem archäologische Ausgrabungen eine wichtige Rolle spielen…

„Ulm verändert sich, ohne sich selbst zu vergessen. Ulm strebt nach Höherem,ohne die Bodenhaftung zu verlieren. Ulm gestaltet Zukunft auf dem Fundament der Vergangenheit.“
Gunter Czisch, Oberbürgermeister der Stadt Ulm

RENCHTAL
GUT ESSEN & HERRLICH WANDERN
Wein, Wandern und viel Genuss – hört sich gut an? Im Renchtal zwischen Badischer Weinstraße und dem Nationalpark Schwarzwald werden diese Dinge, vor allem in Kombination, groß geschrieben. Die Region zwischen Freiburg und Karlsruhe bietet mit ihren Obst- und Rebgärten, weiten Wäldern, versteckten Seitentäler und Schwarzwaldhöhen Traumansichten. Neben dem größten baden-württembergischen Erdbeeranbaugebiet (und eigenem Erdbeerfest!) sind die regionalen Weine und Edelbrände, wie aus dem malerischen Städtchen Oberkirch, eine besondere Spezialität. Von hier aus können Besucher auch auf eine Weinwanderung starten, die – praktisch – mit vier kulinarischen Stationen auf dem Weg lockt. Gegessen wird im Renchtal übrigens badisch-elsässisch, egal ob beim Naturpark-Wirt oder Sternekoch. Hört sich immer besser an…
renchtal-tourismus.de

GENGENBACH
ALTSTADT, KULTUR & NATUR
Zwischen Baden-Baden und Freiburg liegt im Kinzigtal ein Ort, auf den der Ausdruck „wie aus dem Bilderbuch“ nicht besser passen könnte: Makellose Fachwerkhäuser, historische Wehrtürme und Tore, malerische Gassen – in der Altstadt Gengenbachs fühlt sich der Stadtschlenderer in eine Filmkulisse versetzt. Im Mittelpunkt: der Marktplatz mit dem Rathaus, das sich in der Vorweihnachtszeit in das weltgrößte Adventskalenderhaus verwandelt. Hinter den Fenstern verbergen sich jedes Jahr Bilder weltbekannter Künstler, wie 2018 z. B. Werke von Andy Warhol. Kunst spielt überhaupt eine wichtige Rolle. Im Haus Löwenberg, einem der vier Museen der Innenstadt, werden im Rahmen einer Kooperation mit dem Baden-Badener Frieder Burda Museum hochkarätige Werke präsentiert. I-Tüpfelchen für den Besucher: In Gengenbach wird gerne genossen – die Stadt ist umgeben von Weinbergen – und die vielfältige Natur bietet Schwarzwald pur. Wie aus dem Bilderbuch eben. stadt-gengenbach.de

FREIBURG & BADEN-BADEN
URBANER FLAIR AUF SCHWARZWÄLDISCH
Schwarzwald mit „Stadtanschluss“? Gibt’s in Freiburg und Baden-Baden. So unterschiedlich sie sein mögen – beide Städte haben eine besondere Strahlkraft entwickelt: Freiburg, die südliche „Schwarzwaldhauptstadt“ mit über 200.000 Einwohnern, ist weltweit als grüne Metropole bekannt. Ob bei Energiethemen oder Transport – ökologische Modellprojekte à la Freiburg haben Vorbildcharakter. Und die historische Altstadt und beneidenswerte Lage am Fuß des Schwarzwalds tun ihr Übriges. Landschaftlich genauso schön gelegen, hat sich Baden-Baden als elegante Bäderstadt eingerichtet und selbstbewusst als „kleinste Weltstadt Deutschlands“ positioniert. Nicht zu unrecht: Hier findet man exklusive Geschäfte und anspruchsvolle Kulturangebote. Und aktuell tut sich in den Bereichen Kunst und cooler Lebensstil gerade so viel, dass auch internationale Trendsetter-Publikationen den besonderen Baden-Baden Spirit anpreisen.

BAD WIMPFEN
STAUFERSTADT AM NECKAR
Die kleine Stadt Bad Wimpfen fällt auf. Hoch über dem Neckar prägt die staufische Kaiser-pfalz, einst die größte nördlich der Alpen, noch heute mit ihren zahlreichen historischen Bauwerken wie den Arkaden des Staufischen Palastes die Stadtsilhouette. Genauso markant: Die Ritterstiftskirche mit dem Kloster Wimpfen, wo einst ein Römerkastell stand. In der historischen Altstadt, die auch Mark Twain bei seiner Europareise erkundschaftete, laden romantischen Gässchen zum Verweilen ein. Oder zum Eintauchen in die Geschichte, denn hier, zwischen Heidelberg und Heilbronn, fasste die Lehre Martin Luthers besonders schnell Fuß, was in anschaulichen Stadtführungen vermittelt wird. Eine andere Art des „Eintauchens“ bietet das Sole-Bad: Die Soleförderung bescherte Wimpfen 1930 das „Bad“; bereits 1835 wurde das erste Kurhotel eröffnet. Besonderes atmosphärisch wird es übrigens im Winter, wenn der „Altdeutsche Weihnachtsmarkt“ als einer der traditionellsten in Deutschland seine Tore öffnet.
badwimpfen.de

MANNHEIM & HEIDELBERG
BLICK IN DIE KURPFALZ
Wo Baden-Württemberg auf die Pfalz trifft spricht man – passenderweise – von der Kurpfalz. Das historische Kurfüstentum am Rhein ist heute im wesentlichen die Region Mannheim/Heidelberg, Städte mit ganz eigenem Charakter und vereint durch den charakteristischen Dialekt der Gegend, den man sich mit der benachbarten Pfalz teilt. Mannheim, am Zusammenfluss von Rhein und Neckar, ist gleichermaßen modern und barock, urban und grün. Auf der Fußgängerzone, den sogenannten „Planken“, lässt sich hervorragend und von internationalem Format shoppen, während Heidelberg als Stadt, um es mit Goethe zu sagen, „mit ihrer Lage und ihrer ganzen Umgebung etwas Ideales hat“: Das mächtige Schloss über der Stadt und dem Neckartal, die Bilderbuch-Altstadt, die Alte Brücke, der wunderbare Philosophenweg – stimmt, Herr von Goethe, Widerspruch fällt schwer.

KARLSRUHE
BADISCHE METROPOLE
Vor über 300 Jahren soll Markgraf Karl-Wilhelm von Baden im Schlaf die Vision von einer sternenförmig angelegten Stadt gehabt haben. 1715 wurde mit dem barocken Residenzschloss, zu dem strahlenförmig 32 Straßen führen, der Grundstein für die heutige „Fächerstadt“ gelegt. Heute ist die badische Metropole mit über 300.000 Einwohnern nach Stuttgart Baden-Württembergs zweitgrößte Stadt und vor allem sehr innovativ: 1984 wurde hier die erste E-Mail Deutschlands empfangen; inzwischen ist in Karlsruhe ein bundesweit führendes IT-Cluster zu Hause.

HOHENLOHE
VON SCHLÖSSERN, NATUR & TRADITION

Einer der schönsten Edelsteine in Württembergs Krone – so beschrieb der Philosoph Carl Julius Weber 1830 das Fürstentum Hohenlohe. Heute vielen bekannt als Land der Burgen und Schlösser, ist der Hohenlohekreis im Nordosten Baden-Württembergs aber auch ein faszinierendes Stück deutsche Tradition und Zukunft. Überproportional viele Unternehmen, die sich international als Weltmarktführer behaupten, sind hier beheimatet. Erfindungsreichtum und Tüftlertum sind in der Region zu Hause. Historisch war Hohenlohe jahrundertelang Herrschaftsgebiet der Fürsten zu Hohenlohe, das 1973 in den Hohenlohekreis, Landkreis Schwäbisch-Hall und Main-Tauber-Kreis aufgeteilt wurde. Neben Kirchen, Klöstern und sakralen Schätzen lockt vor allem auch die Landschaft – eine Symphonie aus Flüssen, Wäldern, Wiesen und Weinbergen. Vom Luftkurort Waldenburg als „Balkon“ Hohenlohes eröffnet sich ein weiter Blick über die Hohenloher Ebene, in die der Mainhardter Wald mit seinen Höhen und die Waldenburger und Löwensteiner Berge ragen. Alles ideale Standorte für die Schlösser und Burgen der Region, die – ob Schloss Neuenstein, Öhringen oder Waldenburg sowie Stauferburg Schloss Stetten und Krautheim – Besuchern heute besondere Einsichten in die Geschichte des Kulturlandes Hohenlohe bieten. hohenlohe.de

„Das Hohenloher Land ist eine der vielfältigsten und schönsten Regionen Süddeutschlands.“
Landrat Dr. Matthias Neth, Hohenlohekreis

KLEINOD IM TAUBERTAL
STUPPACHER MADONNA
Kunst von Weltrang – die „Stuppacher Madonna“ verlangt nach Superlativen. Das Marienbild von Matthias Grünewald, zu sehen in der Pfarrkirche des Bad Mergentheimer Stadtteils Stuppach, gilt als eines der bedeutendesten Werke mittelalterlicher Tafelmalerei. Von Aschaffenburg, ihrer ursprünglichen Heimat, gelangte die Madonna 1532 nach Bad Mergentheim und 1812 in die Stuppacher Mariä Krönung Kirche – wo ihre Farben seit Restaurierungsarbeiten 2012 noch brillanter strahlen.

RITTERLICHE BERÜHMTHEIT
GÖTZ VON BERLICHINGEN
1480 wurde Götz von Berlichingen auf der Götzenburg im hohenlohischen Jagsthausen geboren; Goethe machte ihn in seinem nach dem Haudegen benannten Schauspiel zu einer literarischen Berühmtheit. Im Rahmen der Burgfestspiele wird das Stück jeden Sommer im Innnenhof der Burg aufgeführt.

Museen

Sammlung Würth

VIELFÄLTIGE KUNST
Kunst zu sammeln war für Reinhold Würth (*1935) genauso Passion wie der Aufbau der weltweit agierenden Würth-Gruppe. Mit dem Aufstieg zum Weltmarktführer im Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial schrieb das Unternehmen Wirtschaftsgeschichte. Parallel dazu baute Würth eine der umfangreichsten privaten Kunstsammlungen Europas auf. Kunst des 20. und 21. Jahrhundert aus der 18.000 Werke umfassenden Kollektion bildet nicht nur an in der Unternehmenszentrale in Künzelsau und weiteren frei zugänglichen attraktiven Ausstellungshäusern im Hohenlohischen den Schwerpunkt, sondern auch an 14 Dependancen in Europa.

MUSEUM WÜRTH
WO WIRTSCHAFT AUF KUNST TRIFFT
Als Ausstellungsforum für die moderne und zeitgenössische Kunst der Sammlung Würth wurde bereits 1991 das Museum Würth am Stammsitz des Unternehmens eröffnet. Seitdem waren ganze Werkblöcke von Anselm Kiefer oder Georg Baselitz, zu sehen. Aber auch Max Ernst, Ernst Ludwig Kirchner, Max Beckmann oder Edvard Munch wurden präsentiert.

JOHANNITERKIRCHE
ALTE MEISTR IN ALTEN MAUERN
Den Kernbestand der hochkarätigen spätmittelalterlichen bis frühneuzeitlichen Kollektion der Johanniterkirche bildet der 2003 erworbene ehemals Fürstlich Fürstenbergische Bilderschatz. Dazu zählen zahlreiche Tafelbilder des Meisters von Meßkirch, Lucas Cranachs oder des Zürcher Veilchenmeisters. Mit der »Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen« von Hans Holbein d. J. kam als besonderes Highlight eines der berühmtesten und schönsten Gemälde des 16. Jahrhunderts hinzu. Das Gebäude selbst ist eine ehemalige Kirche aus dem Mittelalter.

KUNSTHALLE WÜRTH
KUNST- UND ARCHITEKTURERLEBNIS

Die Kunsthalle Würth wurde auf einem ehemaligen Brauerei-Areal inmitten der Schwäbisch Haller Altstadt errichtet und im Jahre 2001 eröffnet. Als Architekt zeichnet Henning Larsen aus Kopenhagen verantwortlich. Dieser ging als Sieger aus dem 1997 einberufenen Realisierungswettbewerb mit über zehn internationalen Architekturbüros hervor. Der massive Baukörper aus Stahlbeton ist mit Crailsheimer Muschelkalk aus der Region verkleidet, der, in neuer Bruchtechnik verarbeitet, interessante Effekte erzielt. Trotz seiner modernen Gestaltung fügt sich der zweigeteilte Kubus harmonisch in die Umgebung ein. Eine markante Fassade aus Stahl und Glas akzentuiert das Bauwerk und bildet einen wirkungsvollen Kontrast zur mittelalterlichen Stadt. Gezeigt werden zwei bis drei Ausstellungen pro Jahr. Sie basieren alle auf der Sammlung Würth.

CARMEN WÜRTH FORUM
KULTUR, NATUR UND BUSINESS

Jüngster Coup am Stammsitz der Würth-Gruppe ist das von David Chipperfield Architects Berlin, entworfene lichtdurchflutete CARMEN WÜRTH FORUM mit Blick auf die Hohenloher Ebene. Ein inspirierender Ort der Begegnung und Kommunikation, für Kongresse, Tagungen, Messen, Produktpräsentationen, Betriebs-, Jubiläums- und Kulturveranstaltungen. Herzstück des Hauses und „erste Adresse“ für die heimischen Würth-Philharmoniker und gastierende Stars ist der elegante Kammermusiksaal. Draußen nimmt ein Skulpturengarten mit Werken international renommierter Bildhauer wie Tony Cragg, Niki de Saint Phalle, Antony Caro, Jaume Plensa oder Georg Baselitz den Dialog mit der Landschaft auf.

FRIEDER BURDA MUSEUM
KUNST VON WELTRANG
Wer auf der Baden-Badener Flaniermeile Lichtentaler Allee entlang geht, kann es nicht verpassen: Das vom New Yorker Architekten Richard Meier entworfene Frieder Burda Museum, ein weißer, lichtdurchfluteter Bau, der sich hier seit 2004 in die idyllische Parkumgebung einfügt. Das Museum präsentiert in Wechselausstellungen Kunstwerke des 20. und 21. Jahrhunderts – sowohl sammlungsrelevante Themen und Künstler als auch aktuelle zeitgenössische Positionen. Im Ergebnis: ein Kunstraum von Weltrang.

SCHMUCKMUSEUM PFORZHEIM
JUWEL VON INNEN UND AUSSEN
Schwäche für Schmuck? Dann kommen Sie an diesem weltweit einzigartigen Museum nicht vorbei: Im Pforzheimer Schmuckmuseum werden Besucher durch die Geschichte des schönen Geschmeides und der Pforzheimer Schmuckindustrie geführt. 2000 Exponate zeigen dabei Schmückendes aus fünf Jahrtausenden von der Antike bis zur Gegenwart, Schmuckstücke der Etrusker, Üppiges aus dem Barock, bedeutende Stücke des Jugendstils sowie eine renommierte Sammlung modernen Schmucks. Besondere Schmankerl: eine Sammlung kunstvoller Taschenuhren des Pforzheimer Uhrenfabrikanten Philipp Weber sowie die ethnografische Sammlung des Pforzheimer Sammlerehepaares Eva und Peter Herion mit Schmuck aus Afrika, Asien, dem Nahen Osten und Südpazifik. Das Reuchlinhaus, in dem sich das Museum befindet, wurde 1961 nach Entwürfen des Architekten Manfred Lehmbruck fertigstellt und ist von der Baukunst Ludwig Mies van der Rohes inspiriert.
schmuckmuseum.de

„Das Schmuckmuseum erzählt Geschichte und Geschichten über und mit Schmuck. Hier werden ‚die kleinen Dinge‘ wertgeschätzt – auf deren Fläche sich eine ganze Welt auftun kann.“
Cornelie Holzach, Leiterin des Schmuckmuseums Pforzheim

 

KUNSTMUSEUM STUTTGART

HINGUCKER IN DER LANDESHAUPTSTADT

Tolle Kunst, spektakulärer Bau, prima Lage: Das 2005 in einem Glaskubus am Schlossplatz eröffnete Kunstmuseum Stuttgart entwickelte sich schnell zum Besucherliebling. Neben der städtischen Sammlung mit Werken des schwäbischen Impressionismus, der Klassischen Moderne und zeitgenössischer Kunst werden jedes Jahr diverse Sonderausstellungen gezeigt. Ein zentraler Schwerpunkt der Sammlung ist Otto Dix und sein Triptychon „Großstadt“ wohl das wichtigste Werk im Bestand. Das Museum selbst überrascht im Inneren mit einem ehemaligen Tunnelsystem, das auf zwei Etagen weitläufig Platz für die Sammlung bietet. Tipp: Rauf aufs Dach und in das verglaste Restaurant „Cube“ für Stuttgart-Ausblicke!

ZEPPELIN MUSEUM

ATTRAKTION AM BODENSEE

In Friedrichshafen erzählt das Zeppelin Museum mit über 1500 Originalexponaten und historischen Ton-, Film- und Bildaufnahmen die Geschichte der Luftschifffahrt. Highlight: eine Teilrekonstruktion des Zeppelin „Hindenburg“. Bis November 2018 wirft die aktuelle Ausstellung „Innovationen! Zukunft als Ziel“ auch einen Blick auf den Innovationsstand-ort Friedrichshafen.

HERMANN-HESSE-MUSEUM

LITERARISCHES IN CALW

1877 wurde einer der weltweit meistgelesenen deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts in Calw geboren: Das 1990 eröffnete Hermann-Hesse-Museum im Stadtpalais „Haus Schütz“ schlägt heute einen großen biographischen Bogen über Leben, Werk und Wirkungsgeschichte des Literaturnobelpreisträgers, von den ersten schriftstellerischen Versuchen bis zu „Steppenwolf“ und „Glasperlenspiel“. Neben Erstausgaben und Manuskripten zeigt die größte europäische Dauerausstellung über den Dichter auch Arbeiten des Malers Hesse.

 VITRA DESIGN MUSEUM

DESIGN- UND ARCHITEKTURTEMPEL

In der südbadischen Stadt Weil am Rhein steht eines der führenden Designmueen der Welt. Grundlage der Arbeit der Institution ist eine Sammlung, die neben Schlüsselstücken der Designgeschichte auch mehrere bedeutende Nachlässe umfasst, z. B. von Charles & Ray Eames und Alexander Girard. Das Museum ist inzwischen Teil eines Ensembles spektakulärer Ausstellungsbauten, für die Star-Architekten wie Frank Gehry, Zaha Hadid und Herzog & de Meuron verantwortlich zeichnen – sicher auch ein Grund, warum für 2017 ein Besucherrekord vermeldet wurde.

STAATSGALERIE STUTTGART

GANG DURCH 800 JAHRE KUNST

Für die Staatsgalerie Stuttgart sollte man sich Zeit nehmen, denn das Museum hat einiges zu bieten: Zur Sammlung gehören Gemälde und Plastiken vom 14. bis 21. Jahrhundert, die auf rund 12.000 Quadratmetern zu sehen sind. Die Exponate verteilen sich auf den Altbau von 1843, den postmodernen Stirling-Bau von 1984 und die 2002 errichteten Steib-Hallen. Zu den Beständen gehören u.a. rund 400.000 Werke der Graphischen Sammlung und herausragende Werke des Schwäbischen Klassizismus des 19. Jahrhunderts. Sammlungsschwerpunkt bildet aber die Klassische Moderne mit Werken von 1900 bis 1980, inklusive zahlreiche Werke Picassos und der vom Künstler noch selbst eingerichtete Joseph Beuys-Raum.

Unbekannter Künstler: Die Auserwählte eines Krähwinkler Zierbengels führt ihren Geliebten an der Nase herum (Detail), kol. Kupferstich, Slg. D. Ante

MUSEUM LA8

MUSEUM FÜR KUNST UND TECHNIK DES 19. JAHRHUNDERTS

Fotografie und Telefon, Auto und Eisenbahn, aber auch Konzepte wie die Kleinfamilie und Schulpflicht – all diese Dinge sind Selbstverständlichkeiten unseres heutigen Alltags und wurden alle im 19. Jahrhundert geboren. Seit 2009 widmet sich in Baden-Baden ein ganz besonderes Museum diesem erfindungsreichen Jahrhundert: Das „LA8 – Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts“ ist Teil eines in einem historischen Anwesen an der „Museumsmeile“ Lichtentaler Allee eröffneten Kulturzentrums und stellt in halbjährlich wechselnden Themenausstellungen Kunst, Kultur und Technikgeschichte des 19. Jahrhunderts in den Mittelpunkt. Unter der Überschrift „Gediegener Spott. Bilder aus Krähwinkel“ wird aktuell und noch bis zum 2. September auf unterhaltsame Weise gezeigt, dass die Epoche des Biedermeiers zwischen 1815 und 1848 nicht nur aus behaglichen Möbeln, Hausmusik und unpolitischer Privatheit bestand. Im Gegenteil: In den bürgerlichen Wohnstuben wurde auch laut und frech gelacht – über amüsante Grafiken, die das absurde Treiben der anständigen Bürger der fiktiven Kleinstadt Krähwinkel zeigen. Diese beliebten Drucke sprengten bekannte Redewendungen auf, wie z. B. „jemanden an der Nase herumführen“, indem sie diese quasi eins zu eins in Bilder umsetzten. Die Ausstellung kombiniert historische Rekonstruktionen klassischer Biedermeier-Wohnstuben sowie Puppenstuben mit diesen Grafiken als Symbole für den Aufbruch in ein befreiendes Lachen. Die 200 Einzelblätter aus einer bedeutenden Privatsammlung in Kombination mit Leihgaben aus dem Hannoveraner Wilhelm Busch Museum bieten faszinierende Einblicke in die scheinbar brave Biedermeier-Welt, in der es offensichtlich auch viel Platz für anarchistische Komik gab.
museum.la8.de

„Maschinen entlasten den Menschen, indem sie ihn enteignen – ob Dampfmaschine oder iCloud. Diese Ambivalenz begann im 19. Jahrhundert und bleibt aktuell – das zeigen wir!“
Matthias Winzen, Direktor Museum LA8

UNESCO Welterbe

LIMES
RÖMERMUSEUM OSTERBURKEN
Als grenzüberschreitendes UNESCO-Welterbe verhalf der obergermanisch-rätische Limes 2005 gleich mehreren Bundesländern zu der begehrten Auszeichnung. Insgesamt 550 Kilometer zieht sich der altrömische Grenzwall, Europas größtes archäologisches Denkmal, durch Deutschland – und den längsten Teilabschnitt hat dabei Baden-Württemberg mit 164 Kilometern vor Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz. Interessante Perspektive: Im Römermuseum Osterburken, das über die Römer am Limes informiert, können Besucher die Lebensweise der Menschen auf beiden Seiten der Grenze in einem römischen und germanischen Ausstellungsteil in Augenschein nehmen. Im Umfeld des Museums ist der Limes zudem an einigen Stellen erhalten und zu besichtigen.
roemermuseum-osterburken.de

LE CORBUSIER HÄUSER
WEISSENHOFMUSEUM
Die Weissenhofsiedlung entstand 1927 mit 33 kubischen Flachdachhäusern auf einem Hügel vor Stuttgart. Sie bildete den Kern der Werkbund-Ausstellung „Die Wohnung“. Ihr künstlerischer Leiter, Ludwig Mies van der Rohe, lud hierfür die führenden Architekten der Moderne aus Europa ein, u.a. Le Corbusier, der ein Einfamilienhaus sowie ein Doppelhaus konzipierte. Beide Häuser gehören seit 2016 im Verbund mit weiteren Bauten des weltberühmten Architekten zum UNESCO-Welterbe. Im Doppelhaus befindet sich das Weissenhofmuseum: Es zeigt eine Ausstellung zur Geschichte der Siedlung sowie eine der beiden Haushälften mit der ursprünglichen Raumaufteilung, Möblierung und Farbgebung.
weissenhofmuseum.de

EISZEITKUNST AUS HÖHLEN

SCHWÄBISCHE ALB

Vogelherdhöhle, Hohlenstein Stadel-Höhle, Bocksteinhöhle, Geißenklösterle, Sirgensteinhöhle, Hohle Fels: Seit 2017 sind diese Albhöhlen als Fundstätten der ältesten Eiszeitkunst UNESCO-Weltkulturerbe. Neben dem rund 40.000 Jahre alten „Löwenmensch“ wurden in dem Höhlenensemble auch die ältesten Musikinstrumente der Welt entdeckt. Für Urlauber mit Forschergeist: Schauhöhlen bieten im Geopark Schwäbische Alb mit seinen insgesamt über 2000 Höhlen Einblicke in die Erdgeschichte.

Marken

HOHNER

BESONDERS KLANGVOLL

Als im Januar in New York der Grammy Award für das beste traditionelle Bluesalbum an Fabrizio Poggi und Guy Davis vergeben wurde, war auch ein Produkt aus einer Stadt im Schwarzwald dabei: Die beiden Musiker setzen – wie viele in diesem Metier – auf Mundharmonikas des Musikinstrumentenherstellers Hohner. 1857 gegründet, ist das Traditionsunternehmen heute Weltmarktführer für Mundharmonikas und Akkordeons. Der „Hohner-Sound“ wird von einem globalen Künstler-Netzwerk geschätzt – und der Großteil der Instrumente wird immer noch in der baden-württembergischen Heimat hergestellt.

STEIFF

EXTREM KUSCHELIG

Die Historie des Unternehmens Steiff ist ein wahr gewordener Traum: Eine junge Frau verfolgt unter oft schwierigen Bedingungen im 19. Jahrhundert unbeirrt ihr Ziel und heute kennt die ganze Welt den Teddybär mit dem Knopf im Ohr. 1880 gründete Margarethe Steiff in Giengen an der Brenz, rund 40 Kilometer nordöstlich von Ulm, ihre „Filzspielwarenfabrik“; 1902 entwirft ihr Neffe den weltweit ersten Plüschbären mit beweglichen Armen und Beinen – und der Rest ist Geschichte.

JUNGHANS

ÄUSSERST PRÄZISE

Weltmarke made in Schwarzwald – das gilt für die Uhren von Junghans, die seit 1861 in Schramberg hergestellt werden. Innovativ zu sein stand bei den Junghans-Präzisionsarbeitern dabei immer im Vordergrund. Beispiel: die Erfindung der ersten Funkarmbanduhr 1990. Und ganz nebenbei wurden Design-Klassiker entworfen, die seit den 50er-Jahren fast unverändert hergestellt werden und auch heute noch an vielen Handgelenken zu sehen sind

PORSCHE

SEHR SCHNELL

Größter Sportwagenhersteller. Das profitabelste Automobilunternehmen der Welt. So lässt sich Porsche einerseits ganz nüchtern definieren. Andererseits steht die Marke aber für die Träume von Millionen von Autoliebhabern weltweit. Wie kaum ein anderes Auto verkörpert Porsche einen ganz besonderen Spirit, der 1931 in einem von Ferdinand Porsche in Stuttgart gegründeten Konstruktionsbüro geboren wurde. Tipp (sollte sich der Traum vom eigenen Porsche nicht realisieren lassen …): Im spektakulären Porsche Museum in Zuffenhausen gibt es 80 der Klassiker zum Anschauen.

MERCEDES

KLASSISCH DEUTSCH

Ganz egal, in welches Land man reist. Eine deutsche Marke trifft man (fast) immer: „Mörks“, wie die Fahrzeuge der Daimler AG im englischsprachigen Raum genannt werden, fahren global und stehen für deutsche Qualität wie kaum ein anderes Produkt. Ein guter Ort, um die „Mercedes-Legende“ nachzuvollziehen, ist das Mercedes-Benz Museum in Stuttgart-Untertürkheim. Von den Anfängen, als Carl Benz 1886 das Automobil erfand, bis heute und mit Blick in die Zukunft werden Besucher hier in architektonisch angemessen innovativer Umgebung durch die Historie der Marke geführt. Das Ganze übrigens immer mit Bezügen zur Zeitgeschichte, was das Museum auch für Menschen, die sich nur bedingt für Autos begeistern können, sehenswert macht. Ach so, 160 Fahrzeuge gibt es auf den 16.500 Quadratmetern natürlich auch …

BOSS

GUT ANGEZOGEN

Welcher (Geschäfts)Mann hatte nicht schon mal einen Boss-Anzug im Schrank hängen? Seit den 1980ern, als die Modemarke aus Metzingen mit geschicktem Marketing daran ging, den Weltmarkt zu erobern, steht Boss für einen ganz bestimmten coolen Schick. Anfänglich auf männliche Kundschaft fokussiert,
wurde 2000 zum ersten Mal auch für Frauen entworfen und zuletzt zeichnete der renommierte Designer Jason Wu fünf Jahre lang für die Damenkollektion verantwortlich. 

ROLF BENZ

EINFACH CLEVER

Mit Rolf Benz hat es ein weiteres Unternehmen aus Baden-Württemberg geschafft, eine internationale Marke zu etablieren: 1964 von dem Polsterer Rolf Benz in Nagold gegründet, sind die Sofas des Unternehmens heute weltweit unterwegs. Die clevere Idee, die traditionelle Anordung von Sofa/Sessel/Couchtisch durch flexibel miteinander kombinierbare Elementen zu ersetzen, kommt an. Das Modell „Rolf Benz 6500“ steht als Sofa-Stilikone sogar im New Yorker Museum of Modern Art.

Essen & Trinken

Von Gin bis Gourmetküche

GENIESSERLAND

Wer nach Baden-Württemberg kommt, merkt schnell: Gut essen und trinken wird
hier groß geschrieben. Ein kleiner Überblick

KULINARIK

GOURMETS & GUTE KÜCHE

Für den Guide Michelin ist Baden-Württembergs Deutschlands Feinschmeckerparadies: In keiner anderen Regionen gibt es so viele Sterne-Restaurants. Der kleine Ort Baiersbronn im Schwarzwald sticht in dem Reigen besonders hervor – hier verteilen sich insgesamt acht Michelin-Sterne auf drei (Hotel)Restaurants, was es in dieser Dichte sonst nirgendwo in Deutschland gibt. Aber: Es geht nicht nur um die Gourmetküche. Neben den vielen Gasthäusern und Weinstuben steht Baden-Württemberg vor allem auch für hochwertige regionale Produkte, wie Obst vom Bodensee und die feinen Bodenseefelchen, „Boeuf de Hohenlohe“ oder das seit 2004 unter einem eigenen Gütesiegel vermarktete Ostalb Lamm.

WEINLAND

ZWEI REGIONEN – TOP WEINE

Eine Baden-Württemberg Entdeckungsreise auf den Spuren des Weins ist sehr ergiebig: Baden ist mit Rebflächen auf rund 15.800 ha von nördlich Heidelbergs bis zum Bodensee Deutschlands drittgrößte Weinbauregion. Ein mildes Klima und gute Böden machen sie zu einem europäischen Top-Weinbaugebiet mit vielfältigen Weinen, u.a. Spät-, Grau- und Weißburgunder. Aus der etwas kleineren Weinbauregion Württemberg nördlich und südlich von Stuttgart stammen die meisten deutschen Rotweine, inklusive der berühmte Trollinger. Stuttgart ist übrigens auch Deutschlands einzige Landeshauptstadt mit einem eigenen Weingut.

GESELLIGKEIT

WEIN- UND BIERFESTE

Man muss nicht, aber theoretisch könnte man sich beim „Stuttgarter Weindorf“ durch 500 Württemberger Weine trinken: Jedes Jahr verwandelt sich die Innenstadt ab Ende August für zwölf Tage in ein Paradies für Weintrinker, das sich seit der Gründung 1974 zu einem der größten Weinfeste in Deutschland entwickelt hat. Biertrinker könnten sich dann die Cannstatter Wasen, Deutschlands größtes Volksfest nach der Wiesn, von Ende September bis Mitte Oktober in den Kalender schreiben…

BIERREGION

REGIONALE GRÖSSEN

Wie beim Wein, tummeln sich in Baden-Württembergs Bierunternehmertum erfreulich viele kleine und mittelständische Betriebe. Das sorgt für Vielfalt: Mit über 180 Brauereien hat die Region nach Bayern die größte Auswahl in Deutschland, und beispielsweise (kleine) Städte wie das oberschwäbische Ehingen, wo vier Brauereien 43 Biere brauen. Und jeder kennt inzwischen das kultige „Tannenzäpfle“ Label der 1791 gegründeten Rothaus Brauerei, das 2017 im zweiten Jahr in Folge in der Kategorie Bier von deutschen Konsumenten zur „Marke des Jahres“ gewählt wurde und auch in internationalen Metropolen wie London ausgeschenkt wird.

GIN AUS DEM SCHWARZWALD

TIERISCH GUT

Was trinken (nicht nur) Hipster heutzutage? Natürlich, Gin. Das Getränk erfährt international gerade eine Renaissance und zu den Destillerien, die in diesem Umfeld eine Erfolgsgeschichte hinlegen konnten, gehört ein Player aus Baden-Württemberg: Der Dry Gin „Monkey 47“ erlangte in kurzer Zeit Kultstatus. Dahinter steht ein ehemaliger Nokia-Manager, der aus den USA in die Schwarzwälder Heimat zurückkehrte und mit einem lokalen Schnapsbrenner aus 47 Zutaten seinen idealen Gin entwickelte. 2010 kam die erste Flasche auf den Markt, 2011 wurde das Produkt als bester Gin weltweit ausgezeichnet – und 2016 übernahm Pernod Ricard Deutschland die Mehrheitsanteile. Die Erfolgsgeschichte dürfte weiter gehen …

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Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe Früling 2018

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