Eine Bildgeschichte
des Wintersports

2003 wurde in Schottland auf einem Dachboden rein zufällig die bisher wohl größte Privatsammlung an Originalen wintersportplakaten entdeckt. Angesichts der großen Sorgfalt, mit der sich der Sohn des verstorbenen Kunstsammlers um die Archivierung und Erhaltung dieser teils herausragenden Kunstwerke bemüht hat, haben die Poster mittlerweile noch an Wert gewonnen und sind gefragter denn je
text Cherry Maslen

Olympische Winterspiele 1976, Walter Pötsch

Seit der ersten Winterolympiade 1924 in Chamonix und dann 1928 in St. Moritz erfreuten sich die Werbeplakate für dieses internationale Großereignis bei Kunstsammlern großer Beliebtheit. Dieses sehr schwungvolle Plakat mit einem Tiroler in Landestracht auf einem Schlitten gehörte zu den drei Plakaten, mit denen für die Olympischen Winterspiele in
Innsbruck 1976 geworben wurde.

Mit der gleichen Begeisterung, die der aus Schottland stammende Robert Walker Johnston für Berge aufbrachte, widmete er sich auch seiner Kunstsammlung. Als sein Sohn, der britische Rechtsanwalt Russell Johnston, sich 2003 nach dem Tod seines Vaters auf dessen Dachboden umsah, entdeckte er fast 1.000 alte Wintersportplakate, die sich meist noch in ihren Versandrollen befanden. Seitdem haben Russell Johnston und seine Lebensgefährtin Megan Jones dieses großartige, sich nun in London befindliche Archiv in mühevoller Kleinarbeit katalogisiert und erhalten, so dass sie nun auf ihrer Website www.originalskiposters.com sowohl Drucke als auch Originalplakate anbieten.
„Wir waren total überrascht, wir hatten nicht den blassesten Schimmer, dass er so eine umfangreiche Sammlung besaß“, so Russell Johnston. „Er ist zwar selbst nie Ski gefahren, war aber in der Nachkriegszeit als Flugnavigator der Britischen Luftwaffe in Europa stationiert, wo sein Interesse für diese Plakate geweckt wurde.“

Mittlerweile erfreuen sich die Wintersportplakate aus den 1920er- bis 1960er-Jahren sowohl bei Kunstsammlern und Hotelbesitzern, als auch bei der Allgemeinheit immer größerer Beliebtheit. Die Arbeiten von vielen dieser Künstler, wie Martin Peikert, Pierre Kramer und Alex Walter Diggelmann, haben sehr viele Anhänger unter den Kunstsammlern gefunden, so dass Originale bei Kunstauktionen durchaus Preise in Höhe von mehreren zehntausend Euro erzielen.
Russell Johnston setzt nun die Sammlung seines Vaters fort und erweitert das Archiv stetig, dabei bietet er sowohl Originale als auch hochwertige Drucke zum Verkauf an. Derzeit lässt er die Plakate nach höchsten digitalen Referenzqualitätsmaßstäben fotografieren, damit die Drucke so originalgetreu wie möglich werden. „Unsere Käufer sitzen in Europa, insbesondere in der Schweiz und in Österreich“, so Russell Johnston. „Es ist unglaublich, dass diese Plakate, die am Ende der Saison einfach abgerissen wurden, jetzt so wertvoll sind.“
originalskiposters.com

Wengen 1947

Martin Peikert

Hoch oben in Wengen

Die „Frau in Gelb“ ist nicht nur das Markenzeichen des Schweizer Künstlers Martin Peikert, son-dern ist auch zum Wahrzeichen eines ganzen Skigebietes gewor-den: dem Wintersportort Wengen.
Mit diesem Plakat aus dem Jahre 1947 und der Darstellung des Skifahrens als mondänes Freizeitvergnügen wurde einst für das Schweizer Skigebiet geworben. Auch heute noch zählt Wengen dank seiner Lage hoch oben auf einem sonnigen Bergplateau, seines landestypischen, dörf-lichen Charmes sowie der beeindruckenden Landschaft der Jungfrau-Region sowohl bei Skifahrern als auch bei Nichtwintersportlern zu den wohl beliebtesten Urlaubs-gebieten der Schweiz.
wengen.ch

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Dieser Artikel stammt aus der Ausgabe Winter 2016

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