Einzigartige Blicke im hohen Norden
Grönland mit seinen frostigen Fjorden, spektakulären Eisbergen, begehbaren Gletscherseen und farbenfrohen Küstendörfern ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Nach mehreren Reisen ins sommerliche Grönland, entdeckte Fotograf Erez MaroM die winter-lichen Seiten der riesigen Insel im hohen Norden und brachte traumhafte Bilder und Erfahrungen von seiner Reise mit zurück.
Uns hat er eine exklusive Auswahl zur Verfügung gestellt
Text: Cherry Maslen
Fotos: Erez Marom
Herzberg, Nordwest-Grönland
Im goldenen Licht der Nachtmittagssonne vom zugefrorenen Tasersuaq-See fotografiert, auf dem eindrucksvolle Risse und Muster im Eis zu sehen sind.
Die größte Insel der Welt ist gleichzeitig auch die abgelegenste und unberührteste, auf der die volle Schönheit der Natur zu freier Entfaltung kommt und wo riesige Teile der Eisdecke, die 80 Prozent des Gebietes überzieht, noch unerkundet sind. Grönlands Bevölkerung von nur 57.000 Einwohnern konzentriert sich auf die Küstengebiete. Von dort aus werden Expeditionen auf die Eisdecke angeboten, um die faszinierende Gletscherlandschaft zu erkunden oder auf Tundra-Safari zu gehen, um die Tierwelt kennenzulernen und einen Blick auf Polarfuchs oder Moschusochse zu erhaschen. Es gibt nur wenige Straßen, aber mit spannenden Erkundungsflügen über gefrorene Gebirgslandschaften oder Bootsfahrten durch atemberaubende Fjorde lässt sich die Region wunderbar entdecken.
In Grönland, das steht fest, sind Abenteuer garantiert, sowohl im Winter als auch im Sommer. Der Landschaftsfotograf Erez Marom leitete in Grönland bereits einige Sommerworkshops für Fotografen, ehe er diesen Februar das erste Mal im Winter auf die Insel reiste. „Einer der Höhepunkte meiner Reise waren die Aufnahmen des ins goldene Licht der Nachmittagssonne getauchten Herzbergs im Nordwesten, der sich im gefrorenen Tasersuaq-See spiegelte“, so Marom. „Ein Spaziergang auf dem See war ein wahrhaft surreales Erlebnis. Man konnte durch das schon fast unheimlich klare Eis mit seinen Millionen verschiedenen Mustern, Rissen und Methanblasen bis auf den Grund des Gewässers sehen.“ Die Ablichtung der magischen Polarlichter bei Nacht über den aus dem gefrorenen Meer herausragenden Eisbergen bei Uummannaq war eine weitere unvergessliche Erfahrung. „Die Nordlichter wurden zunehmend heller und erleuchteten schon bald den gesamten Himmel“, schwärmt Marom.
An der Westküste ist Ilulissat bekannt für seine Eisfjorde und riesigen Eisberge in der Diskobucht. Hier konnte Marom in einem zugefrorenen Seitenfjord mit einer Vielzahl von aus dem Eismeer herausragenden Eisbergen eindrucksvolle Aufnahmen machen. „Ich schoss surreale Bilder von den mit türkisfarbenem Eisschlamm des Meeres umgebenen Eisbergen“, erzählt er.
Marom erkundete zudem auf einem Eissegeltörn die Bucht nördlich von Ilulissat. „Es hat so viel Spaß gemacht auf dem Eisschlamm zu segeln. Ich fand wunderschöne und in sich verschlungene Eisberge, die weit genug weg von der nächsten Ortschaft waren, sodass ich per Drohne Luftaufnahmen machen konnte. Das Eiswasser sorgte in den Abschnitten, in denen es klar war, für wunderschöne Spiegelungen. Ich habe Ilulissat bereits mehrere Male im Sommer gesehen, aber im Winter ist die ursprüngliche Schönheit des Ortes einfach atemberaubend und hat einen unvergleichlichen und ganz eigenen Zauber.“
visitgreenland.com
airgreenland.com
Erez Marom bietet seine Foto-Workshop-Reisen nach Grönland im März und Juli/August an:
erezmarom.com
„Der Spaziergang auf dem See war surreal.
Man konnte durch das klare Eis mit seinen Millionen verschiedenen Mustern und Rissen bis auf den Grund sehen“
Erez Marom
Polarlichter, Uummannuaq
Ein faszinierendes Bild der hellgrünen Leuchterscheinung über den aus dem Meer herausragenden Eisbergen in Uummannuaq. Ein aufgrund ihrer geografischen Lage auf dem 70. Breitengrad eher seltenes Ereignis in der Ortschaft Uummannaq, die in der Regel zu weit nördlich liegt, um optimale Voraussetzungen zum Fotografieren der lichter zu bieten.