Kuba 1959: Revolution Hautnah

Die von Burt Glinn (1925- 2008) geschossenen Fotos von der Kubanischen Revolution vermitteln den Idealismus, das Chaos und die Aufregung, welche sich im Laufe des historischen Ereignisses verbreiteten. Jetzt wurden sie als Sammlung in einem neuen Buch veröffentlicht.

„Um 23 Uhr am 31. Dezember 1958 beschloss ich, nach Kuba zu fliegen“, schreibt der amerikanische Magnum-Fotograf Burt Ginn. „Bei Tagesanbruch lief ich mit Hunderten euphorischer Kubaner durch die Straßen Havannas.
Innerhalb von vier Tagen hatte ich Fidel gefunden, und am 10. Januar war das Projekt abgeschlossen.“ Glinn war bekannt für sein Talent, entscheidende Momente in der Geschichte festzuhalten, und mit seinen sozialdokumenta-
rischen Aufnahmen tiefgreifende Ein-blicke zu gewähren.
Nur Stunden vor seiner Abreise nach Kuba war er noch auf einer eleganten Silvesterparty in New York, auf der alle vom korrupten kubanischen Diktator Batista sprachen, dessen Flucht aus Angst um sein Leben Gerüchten zufolge kurz bevorstand. Glinn lieh sich 400 Dollar von Magnum-Präsident Cornell Capa, schnappte sich seine Kamera und raste zum Flughafen, um den letzten Flug noch zu erwischen. Nach seiner Ankunft in Havanna kurz nach Tagesanbruch erfuhr Glinn von Batistas Flucht, Castro war noch immer Hunderte Meilen entfernt und niemand an der Macht. „Man konnte schlecht ein Taxi anhalten und den Fahrer bitten, zur Revolution zu fahren“, schreibt der Fotograf. Dennoch gelang es ihm, das Geschehen ungehindert und hautnah mitzuverfolgen.

Kuba 1959, Fotos von Burt Glinn, veröffentlicht von RAP reelartpress.com. Alle Fotos © Burt Glinn / Magnum. Diese Veröffentlichung erfolgt zeitgleich mit einer Ausstellung der Galerie Serena Morton II vom 28. Oktober bis 20. November 2015. serenamorton.com

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Dieser Artikel stammt aus der Ausgabe Winter 2015

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