Tyson über Ali
Er selbst gehört zu den größten Boxern aller Zeiten – der einstige Weltmeister im Schwergewicht Mike Tyson (51) ehrt seinen legendären Landsmann, der ihm zum Vorbild wurde.
Foto: Mike Nelson/AFP/Getty Images
„1967 sah ich Ali zum ersten Mal. Ich war damals in einer Besserungsanstalt eingebuchtet – ein Jugendgefängnis in New York – und er kam eines Tages überraschend vorbei. Er hat sich die Zeit genommen und die Mühe gemacht, mit uns allen – so etwa 1800 bis 2000 Kids – zu reden. Das habe ich nie vergessen. Er war beeindruckend und ich dachte: Wie kann ich so werden wie er? Ich fing mit Boxen an und traf Cus D’Amato (ein Boxer und Trainer), der mit Ali befreundet war. Cus telefonierte manchmal mit ihm und Ali war so inspirierend, dass ich anfing seine Gespräche zu belauschen, nur um ihn reden zu hören. Ich habe noch nie jemanden wie ihn getroffen, er hatte die Gabe, deine Stimmung aufzuhellen und gab dir immer das Gefühl, jemand besonderes zu sein.
Ich bin eitel. Ich weiß, dass ich großartig bin. Aber ich finde, dass jeder sich vor ihm verneigen und zugeben muss, dass Muhammad Ali der größte Boxer aller Zeiten ist. Ich habe ihn mit Killern im Ring gesehen. Foreman, Frazier – Kämpfer, die viel härter zuschlugen als ich – und er hat die stärksten Schläge dieser Typen eingesteckt, auch das hat ihn zum Champion gemacht.
Ali zu beobachten gab mir viel Selbstvertrauen und die tiefe innere Überzeugung, dass keiner mich schlagen kann. Er ließ jede seiner Voraussagen wahr werden. Er benutzte seinen starken Charakter und setzte sein Selbstbild gegen seine Gegner ein – er ließ sie glauben, dass er unbesiegbar ist.“