Vom Yak inspiriert

Die südkoreanische Marke für Outdoor-Bekleidung erfreut sich weltweit immer größerer Beliebtheit. Hinter dem Markennamen BLACKYAK und dem Logo mit dem schwarzen Zotteltier steckt zudem eine interessante Geschichte…

text Isobel Jones

An der Grenze zu China und Nepal ragt der der Cho Oyu in die Höhe. Mit seinen 8.188 Metern ist er der sechsthöchste Berg der Erde. 1970 wurde bei dessen Besteigung der erfolgreiche südkoreanische Geschäftsmann und begeisterte Bergsteiger Tae Sun Kang auf seinem Weg zum ersten Lager, etwa 20 Kilometer westlich vom Mount Everest, von einem heftigen Schneesturm überrascht. Durchgefroren, orientierungslos und ohne jegliche Navigationshilfe wurde ihm schnell bewusst, dass er in großer Gefahr schwebte. Plötzlich jedoch entdeckte er einen schwarzen Punkt am gleißend weißen Horizont. Der Punkt bewegte sich und instinktiv folgte er ihm. Zu Kangs Glück stammten die dunklen Umrisse nicht von einem sagenumwobenen Yeti, sondern von einem den Temperaturen trotzenden Yak, mit denen von den Sherpas im Himalaya-Gebirge oft schwere Lasten transportiert werden. Gegen die lähmende Kälte ankämpfend konnte Kang dem Yak folgen und gelang wie durch ein Wunder zurück ins schützende Basislager. Dieses Erlebnis prägte ihn so sehr, dass er beschloss, seine Outdoor-Bekleidungsmarke nach den fleißigen schwarzen Zottelrindern zu benennen: BLACKYAK. In Nepal sind die anpassungsfähigen Tiere an jeder Ecke zu finden, überall hört man ihr Grunzen, Muhen und Schnarchen. Doch mittlerweile gibt es auch viel Lärm um das gleichnamige Unternehmen. In Südkorea und China hat sich BLACKYAK bereits einen Namen gemacht, und auch weltweit gehört das Unternehmen zu den führenden Anbietern hochwertiger Outdoor-Bekleidung. Entscheidend für die anhaltende Erfolgswelle von BLACKYAK ist die enge Kooperation mit international führenden Textilherstellern. Beispielsweise die lange bestehende Zusammenarbeit mit W.L. Gore & Associates („GORE-TEX®“), die maßgeblich zu der zuverlässigen Qualität und Performance von BLACKYAK-Produkten beiträgt.
Für Tae Sun Kang stehen sich die Berg- und die Geschäftswelt in nichts nach: Denn in beiden geht es ums Überleben. Doch Kang ist nicht nur der Eigentümer von BLACKYAK, sondern gleichzeitig auch sein bester Kunde, denn mittlerweile hat er viele der höchsten Berge der Welt bestiegen. Entstanden ist BLACKYAK aus seinem früheren Unternehmen, einer Firma namens Dongjin Mountain. Kang hatte diese 1973 gegründet und sein erstes Geschäft in Seoul eröffnet. Dann jedoch musste er feststellen, dass es in seinem Heimatland für Bergsportarten kaum die richtige Ausrüstung gab. Seitdem ist BLACKYAK auf Wachstumskurs. 1998 gelang dem Unternehmen mit der Eröffnung der ersten Niederlassung in Peking der Einstieg in den chinesischen Markt. Ende 2012 konnte das koreanische Unternehmen schon 190 Verkaufsstellen in China und 300 in Korea zählen.  Auch in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu gibt es bereits ein Geschäft – immerhin sind Yaks in Nepal genauso verbreitet wie Bergsteiger.
Nun macht sich BLACKYAK mit seinen unzähligen gewonnenen Branchenpreisen für Bekleidungsinnovationen und seinen Niederlassungen in den USA, Kanada, Russland und Japan auf, von Europa aus auch den Rest der Welt zu erobern. Geschäftsführer Maximilian Nortz, selbst begeisterter Sportler, leitet das Auslandsgeschäft von BLACKYAK und zeichnet verantwortlich für die Globalisierung der Marke von der Zentrale in München aus.
In Europa versucht BLACKYAK nicht nur die Bergsteiger für sich zu gewinnen, so Nortz: „Unsere Kollektion ist sehr anpassungsfähig. Wir haben die perfekte Bekleidung für jede sportliche Betätigung, vom professionellen Bergsteiger bis hin zu urbanen Aktivitäten. Bei uns erhalten Sie Funktionskleidung, die für den Schutz gegen die widrigsten Witterungsbedingungen unentbehrlich ist, aber auch in allen anderen Lebensbereichen äußerst nützlich sein kann.
Nortz ist mit den Unterschieden zwischen der europäischen und der koreanischen Kollektion bestens vertraut: „Die europäischen und asiatischen Märkte unterscheiden sich sehr. In Korea  sind nicht nur andere Farben angesagt, auch was die Größen angeht, z.B. bei Arm- und Beinlänge gibt es Unterschiede. Gegenüber unseren neuen Kunden möchten wir deutlich machen, dass BLACKYAK einen klaren Mehrwert bietet. Wir arbeiten eng mit einigen der weltbesten Bergsteiger zusammen, wobei unser mit Abstand wichtigster Wettwerbsvorteil in den Produktinnovationen besteht, die BLACKYAK nach Europa bringt. Zum Beispiel haben wir eine Daunenjacke für Expeditionen entwickelt, deren Standardgewicht bei gleicher Wärmeisolation von ungefähr 1,5 Kilogramm auf fast 800 Gramm gesenkt werden konnte. Außerdem haben wir eine Notfalljacke im Angebot. Mit nur 70 Gramm ist sie zusammengelegt gerade mal handtellergroß und kann in Notfällen lebensrettend sein.
Doch neben seiner Funktionalität bietet BLACKYAK vor allem auch trendige Designs. Auf die Frage, welches sein Lieblingsstück wäre, wenn er sich denn eines aussuchen müsste, antwortet Nortz: „Die Hybridjacke finde ich klasse. Sie steckt voller Innovationen, neuer Technologien und ist mit drei verschiedenen Materialien gefüttert. Das Design mit unseren typischen Netztaschen auf der Vorderseite ist einzigartig.“ Wie auch der Rest der gesamten Kollektion.
blackyak.de

„In allen Lebensaspekten wachsen wir mit den Herausforderungen. Persönliches Wachstum ist kein automatischer Prozess, und Bergsteigen ist nicht nur eine perfekte Metapher für persönliches Wachstum, sondern auch ein Katalysator. Beim Ersteigen eines steilen Bergs gilt deine gesamte Aufmerksamkeit nur einem Ziel. Abgesehen von den technischen Aspekten ist dies der schnellste Weg zur Selbsterkenntnis.“
Tae Sun Kang
CEO & Gründer von BLACKYAK

„Der Vergleich zwischen perfekter Outdoor-kleidung und dem Yak ist quasi universell. Schon immer gilt das Yak als bester Freund des Bergsteigers. Wie Herr Kang es selbst erlebt hat, bietet das Yak Schutz, Wärme und ist in der Lage, große Lasten zu tragen. Während das Yak wichtige Hilfe für das hochalpine Leben bietet, bietet Blackyak das optimale Produkt zur Unterstützung von Aktivitäten unter unterschiedlichsten Bedingungen.“
Maximilian Nortz
Managing Director International Business für BLACKYAK

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Dieser Artikel stammt aus der Ausgabe Winter 2017

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