Weiß-blaue Geschichten auf zwei und vier Rädern
Der BMW 328 Mille Miglia Touring Coupé und das F-1-Siegerfahrzeug von 1983, der Brabham BT52 von Nelson Piquet im Haus Motorsport.
Die Automobil- und Motorradmarke BMW gehört zu Bayern wie die Alpen und König Ludwig – und wie der sagenumwobene Monarch hat auch BMW längst ein Museum…
text Gunther Matejka
Und was für eines! Mehr als eine halbe Million Menschen aus aller Welt besuchen jährlich das 1973 eröffnete, von Architekt Karl Schanzer einzigartig konzipierte BMW Museum. Damit ist das an das Olympiagelände angrenzende, rund 5.000 Quadratmeter große Haus das älteste Automobilmuseum Deutschlands – und gleichzeitig, neben dem Deutschen Museum und der Pinakothek der Moderne eines der beliebtesten Museen Bayerns.
Wen wundert’s? Gehören doch die zwei- und vierrädrigen Gefährten des bayerischen Automobilbauers weltweit zu den begehrtesten Fahrzeugen. Ihre Besitzer identifizieren sich leidenschaftlich mit Design, der fortschrittlichen Technik und den kraftvollen Motoren der Automobile. Im BMW Museum wird mit 125 Originalexponaten in der 4.000 Quadratmeter großen Dauerausstellung und in dem 1.000 Quadratmeter großen, für wechselnde Ausstellungen reservierten Bereich, der BMW Museumsschüssel, die Geschichte, die Gegenwart und die Zukunft des Unternehmens dargestellt.
Nicht chronologisch, sondern in Form von architektonisch und gestalterisch faszinierend gelösten Entwicklungslinien. Diese führen die Besucher themenspezifisch von der Vergangenheit in die Zukunft. Insgesamt gibt es in diesem ästhetisch konzipierten Haus sieben Bereiche, sogenannte „Themenhäuser“, Sie sind unterteilt in „Gestaltung“, „Unternehmen“, „Motorrad“, „Technik“, „Motorsport“, „Baureihen“ und „Marke BMW“. Wer sich auf den Rundgang macht, flaniert einen Kilometer lang durch 25 verschiedene Ausstellungsbereiche.
An das seit 1999 unter Denkmalschutz stehende BMW Museum, welches 2008 neu gestaltet und konzipiert wurde, schließt die 2007 eröffnete BMW Welt an, eine Erlebnis- und Eventlocation. Gemeinsam mit der Konzernzentrale, dem ikonischen „Vierzylinder“ und dem 1960 gegründeten Stammwerk vervollständigt der Neubau das BMW Ensemble in München. Zusammen mit dem angrenzenden Olympiastadion gelten sie längst als ein Wahrzeichen der bayerischen Landeshauptstadt.
bmw-museum.de
„Bier ist ein Genussmittel, das nicht fabriziert wird, sondern entsteht“, sagte Michael Salleck, ein Urvater aus der großen Brauerfamilie, die seit neun Generationen den Weißbierspezialist Kuchlbauer in Abensberg leitet. Mit höchster Handwerkskunst, besten Rohstoffen aus dem Umland, eigenem Brunnenwasser und neuesten Technologien hat sich das Brauhaus einen herausragenden Ruf erworben. Die Erfahrung kommt nicht von ungefähr: Bereits um 1300 hat der damalige Graf von Abensberg dem Stammhaus die „Braugerechtsame“ verliehen. Damit besitzt der „Kuchlpaur“, eines der weltweit ältesten Braurechte.
Heute gönnen sich Genießer nicht nur wegen der einzigartigen Bierspezialitäten den Ausflug in das malerische Örtchen, dem Tor zum Hopfenland Hallertau. „Kuchlbauer’s Bierwelt“ ist auch durch die Fülle an Veranstaltungen wie Turmweihnacht und Ostermarkt, den außergewöhnlichen Shops und dem beliebten Biergarten immer eine Reise wert.
Wie perfekt Brauhandwerk und Kunst zusammenpassen können, beweist das Wahrzeichen der Bierwelt, der „Kuchlbauer Turm“: Kein geringerer als der weltberühmte österreichische Künstler Friedensreich Hundertwasser hat das 35 Meter hohe, farbenprächtige Bauwerk für den heutigen Inhaber Leonhard Salleck im Jahre 1999 entworfen. Es symbolisiert das Bier in all seinen Bestandteilen und die Braukunst, die hier gepflegt wird. Neben den „Zielen der Braukunst“, einem „Baum der Erkenntnis“ und „Zwergenwohnungen“ kann man von oben einen faszinierenden Blick über das „Ursprungsland des Bieres“ werfen.
Kürzlich wurde nach Plänen des Architekten Peter Pelikan, eines Freundes von Friedensreich Hundertwasser, das „KunstHausAbensberg“ errichtet. Hier vermittelt eine in Deutschland einzigartige Dauerausstellung Einblicke in das bildnerische und architektonische Werk des großen Wiener Malers.
Die Brauerei hat zudem eine Kunstsensation zu bieten: In einem alten Bierlagerkeller hat Leonhard Salleck eine Kopie von Leonardo Da Vincis „Das letzte Abendmahl“ in Originalgröße angebracht. Denn durch zwei Dinge, die sich beim Turmbau ereigneten, wurde die Deutung dieses „hervorragensten Gemäldes“ der Welt Leonhard Salleck in die Hände gelegt. Eine Sensation in der Kunstgeschichte, da der Gehalt 500 Jahre nicht bekannt war. Der Kuchlbauer Turm hat das ermöglicht.
kuchlbauer.de